HODORI, Maler
Unter diesem Künstlernamen arbeitet der junge Südkoreaner Cha, Yong Ho (Jahrgang 1974) seid einigen Monaten in einem Kreuzberger Atelier. Er sagt von sich „jetzt bin ich angekommen“. Der Weg bis hierher war nicht immer einfach. HODORIs vielseitige Biografie erscheint als beispielhaft in einer global agierenden Generation von Künstlern, deren künstlerische Identität sich aus den bunten Versatzstücken individueller Erfahrungen und zum Teil gegensätzlichen lokalkulturellen Bezügen zusammensetzt.
Aus einem kleinen koreanischen Dorf stammend und nach verschiedenen, zum Teil hart erarbeiteten Studienaufenthalten in Südkorea zieht es HODORI 2002 in das Land Emil Noldes, der ihn neben anderen zeitgenössischen europäischen Künstlern wie Marc Chagall oder Edvard Munch bei seinem Werdegang inspiriert hat. An der Kunstakademie Düsseldorf und der Universität der Künste Berlin studiert er u.a. bei Daniel Richter, Anselm Reyle sowie Robert Lucander, bei dem er 2010 als Meisterschüler absolviert.
HODORI hat einen künstlerischen Stil entwickelt, in dem er asiatische und europäische Kulturen mit Hilfe von experimentellen Mischtechniken verschmelzen lässt. Einflüsse durch Medien, Manga und Ikonen der Popkultur spielen dabei eine wichtige Rolle. HODORI sagt, er fühle sich der Kombination von Medien, die er in seiner gegenwärtigen Arbeit benutzt, viel näher als der Malerei. Seine Collage-Malereien entstehen dadurch, dass Fotografien auf bemalte Hintergründe aufgebracht und dann übermalt, verändert und weiter ergänzt werden. Diese geliehenen Elemente der Popkultursymbolik sind für den Betrachter am Ende vage erkennbar. Der Künstler nennt sein Vorgehen „Zitieren“ von Bildern, die er mittels Malerei persönlich auslegt. Die Bilder werden durch den Prozess des Überarbeitens zu seinen eignen gemacht, um wie er selbst sagt „neue Welten zu schaffen“. Eigene Welten, die Themen wie Natur, Innenräume oder urbane Landschaften zeigen, menschliche Figuren und Bilder aus der Popkultur. Es entstehen Gegensätze zwischen Dunkelheit und Farbe, Abstraktion und konkreten Figuren.
Einige seiner aktuellen Arbeiten kann man auf der website hodori.de sehen. Der Künstler war 2010 auf einigen Ausstellungen in Deutschland und Südkorea präsent, u.a. im Kunstraum Essen, art forum Berlin, Südkoreanische Botschaft Berlin, Freies Museum Berlin, Kolonie Wedding oder The Forgotten Bar.
Wer mehr erfahren möchte, besucht am besten die Vernissage am Do., den 31.03.11 ab 19h mit live Pop Collagen als musikalischer Antwort auf HODORIs Mischtechniken, sowie ein paar einleitenden Worten von Joachim Becker, Kurator und Lehrbeauftragter der UdK.
Vernissage: 31.03.11 ab 19h mit live Pop CollagenAusstellung: 01.04. - 27.05.11 Mo-Fr 9-19h im Café des betahaus
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